Erläuterung

Das Ziel jeder Mediation ist die außergerichtliche Lösung von Konflikten. Unter der Anleitung des Mediators sollen die Parteien in die Lage versetzt werden, selbst ein Einvernehmen zwischen den Beteiligten herzustellen. Der Mediator führt durch den Mediationsprozess, die beteiligten Parteien bestimmen diesen inhaltlich. Dazu durchlaufen die Beteiligten verschiedene Phasen innerhalb der Mediation.

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> Was ist Mediation?

Was ist Mediation?Foto: © Marco2811, fotolia.de
Mediation bedeutet Vermittlung. Vermittlung zwischen Konfliktparteien, so dass diese eigeninitiativ zu einer gemeinsamen, einvernehmlichen Lösung finden. Der Mediator fungiert als allparteilicher Dritter. Er begleitet die Menschen bei der harmonischen Beilegung des Konflikts.

So trifft der Mediator keine eigenen Entscheidungen, er urteilt auch nicht über den Sachverhalt oder die Teilnehmer. Der Mediator sieht seine Aufgabe vielmehr darin, Konflikte und Streitigkeiten zur Zufriedenheit aller Beteiligten beizulegen.
Entstanden ist die Mediation aus der Praxis der außergerichtlichen Konfliktregelung. Damit es gar nicht erst zum gerichtlichen Prozess kommt, weil sich die Parteien schon im Vorfeld gütlich einigen. Dies ist stets das Ziel des Mediators.

Die Mediation ist losgelöst von rechtlichen oder technischen Fragen. Rein menschliche Konflikte unter Mitarbeitern in Unternehmen können ebenso gelöst werden wie beispielsweise Streitigkeiten zwischen Ehepartnern.

> Wie funktioniert Mediation?

Wie funktioniert Mediation?Foto: © Pressmaster, fotolia.de
Wesentliche Grundlage einer erfolgreichen Mediation ist die Bereitschaft der Beteiligten, sich positiv und aktiv am Lösungsprozess zu beteiligen. Die Teilnehmer erhalten die Gelegenheit, Fakten und persönliche Bedürfnisse in den Prozess einzubringen. So kommen die Inhalte der Gespräche und Diskussionen sowie die Argumente von den Teilnehmern selbst.
Der Mediator ist für das Verfahren verantwortlich. Er macht Vorschläge zur Struktur des Prozesses, er gibt die Impulse und führt die Parteien durch spezielle Fragetechniken dazu, die versteckten Interessen und Bedürfnisse zu offenbaren, die hinter dem nach außen hin erklärten Anliegen liegen. Dazu erfolgt die Mediation in verschiedenen Abschnitten, sogenannten Phasen.

1. Auftragsklärung
Zu Beginn der Mediation werden die Parteien in den Prozess eingewiesen. Der Mediator stellt seine Rolle und sein Konzept vor. Gemeinsam wird eine Mediations-Vereinbarung geschlossen und das weitere Vorgehen bestimmt.

2. Bestandsaufnahme und Themensammlung, Positionen
In dieser Phase erhält jeder Teilnehmer die Chance, die Konfliktpunkte aus eigener Sicht im Zusammenhang darzustellen. Die gesammelten Themen können dann für die weitere Arbeit strukturiert werden. Jeder Teilnehmer kann hier »Dampf ablassen«.

3. Konflikt- und Interessenklärung: Motive, Beweggründe, Bedürfnisse
Auf Grund welcher Motive, Beweggründe oder Bedürfnisse ergibt sich eine bestimmte Konflikthaltung des Gegenübers? Die Beteiligten sollen Erkenntnis gewinnen und die Konfliktperspektive der weiteren Beteiligten verstehen und nachvollziehen können.
4. Sammeln und Bewerten von Lösungsoptionen
Üblicherweise mittels Brainstorming erarbeiten die Teilnehmer mögliche Lösungsoptionen. Im Anschluss an diese kreative Phase bewerten die Beteiligten die unterschiedlichen Lösungsideen. Gemeinsam mit der Gruppe wird ausgewertet, ob die Lösungsoptionen im Einklang mit den zuvor herausgearbeiteten Interessen stehen. Vorschnelle Lösungen sind nicht angestrebt – vielmehr realistische und alle Personen zufriedenstellende Optionen.

5. Abschlussvereinbarung
Eine Abschlussvereinbarung hält die erarbeitete Lösung fest. Diese kann durch die Beteiligten selbst oder auch unter Zuziehung von externen Fachleuten ausformuliert werden.

> Für wen ist Mediation interessant?

FamilienmeditationFoto: © Karin & Uwe Annas, fotolia.de

WirtschaftsmediationFoto: © Monkey Business, fotolia.de
Grundsätzlich ist Mediation nicht auf bestimmte Personengruppen eingeschränkt. All jene, die sich in einem zwischenmenschlichen Konflikt oder in einem Interessenkonflikt mit anderen Parteien befinden, können den Prozess der Mediation gewinnbringend für sich nutzen. Das betrifft ebenso nicht nur solche Fälle, die ohne Einigung in einer gerichtlichen Auseinandersetzung münden könnten.

Klassische Konfliktparteien finden sich beispielsweise in Unternehmen oder auch Familien. Aber auch nachbarschaftliche oder schulische Interessenkonflikte können durch Mediation gelöst werden.

In der Familienmediation erarbeiten die Parteien etwa gütliche Einigungen zum Sorgerecht oder zur Gütertrennung nach einer Trennung oder Scheidung. Auch die Verteilung von Erbschaften kann Thema des Prozesses sein.

Die Wirtschaftsmediation befasst sich häufig mit innerbetrieblichen Konflikten, beispielsweise unter einzelnen Mitarbeitern oder Teams. Diese arbeiten gemeinsam an einer Lösung für zwischenmenschliche Probleme, etwa Mobbing, oder auch für sachliche Differenzen. Aber auch Zahlungsstreitigkeiten, zum Beispiel mit Lieferanten, können Gegenstand der Mediation sein.
Die Nachbarschaftsmediation bringt Parteien beispielsweise bei Fragen zu Bebauungskonflikten zusammen. An dieser Stelle verfügt Helmuth Mienert – als Fachanwalt für Baurecht – über besonders profunde juristische Kenntnisse, die auch den Mediationsprozess durch sachliche Information bereichern können, ohne jedoch ein Urteil zugunsten einer Partei zu fällen.

Mediation in Bauangelegenheiten: Sei es zwischen Bauunternehmer/Bauherrn oder Architekten, der Bau bietet vielfältige Möglichkeiten, um sich zu streiten. Themen können dabei die Vergütung von Unternehmern oder Architekten sein oder auch den Bauherren belastende Baumängel am neu errichteten Wohnhaus. Bauprozesse sind kostenintensiv, aber vor allem zeitintensiv und häufig erst nach jahrelangen Rechtsstreiten vor den Gerichten entschieden. Ob das abschließende Urteil den Interessen der Verfahrensparteien tatsächlich entspricht, ist dabei offen. Gerade hier bietet die Mediation eine interessengerechte und zeitnahe Konfliktbeilegung.

> Welche Rahmenbedingungen sind entscheidend?

Freiwilligkeit
Die Teilnahme am Mediationsprozess ist stets freiwillig. Dies gilt für die gesamte Dauer, die Beteiligten können die Mediation jederzeit abbrechen.

Vertraulichkeit
Sämtliche Informationen, die während der Mediation preisgegeben werden, unterliegen der Vertraulichkeit und Verschwiegenheit. Dies gilt auch für eventuell doch nachfolgende gerichtliche Auseinandersetzungen.
Eigenverantwortlichkeit
Die Teilnehmer sind für die Lösung des Konflikts und die eingebrachten Inhalte selbst verantwortlich.

Ergebnisoffenheit
Keinesfalls dient die Mediation der Unterstützung eines vorab definierten Ergebnisses. Vielmehr ist dieses offen, es wird von den Konfliktparteien gemeinsam gesucht und herbeigeführt.

Allparteilichkeit
Der Mediator steht »auf der Seite jedes Beteiligten«. Er bezieht keine Position, da ihm daran gelegen ist, dass alle Beteiligten einen positiven Wert aus dem Prozess ziehen.

> Welche Vorteile bringt Mediation?

Das wichtigste Ziel der Mediation besteht darin, Konflikte zur Zufriedenheit aller Beteiligten aufzulösen, indem diese miteinander eine individuelle Lösung für die eigene Situation erarbeiten.

Die Mediation kann zeitnah in Absprache mit den Beteiligten ohne Einhaltung von Formalien durchgeführt werden.

Ein weiteres wichtiges Ziel liegt in der Vermeidung gerichtlicher Auseinandersetzungen, da diese nicht mehr nötig werden. Anders als etwa in Zivilprozessen, berücksichtigt die Mediation auch sehr subjektive Interessenlagen oder emotionale Standpunkte der Parteien.
So lassen sich die Vorteile aus diesem Standpunkt heraus wie folgt zusammenfassen:
  • Die Berücksichtigung komplexer, auch emotionaler Interessen, ist gegeben.
  • Die Beteiligten bestimmen selbst, wie schnell die Mediation durchgeführt und abgeschlossen werden soll
  • Gerichtskosten werden eingespart
  • Ein unbürokratisches Verfahren ersetzt eine eventuelle juristische Auseinandersetzung.
  • Personelle und betriebliche Ressourcen werden geschont.
  • Die Vertraulichkeit vermeidet gegebenenfalls öffentliche Berichte.

> Wo kann ich mich noch zum Thema informieren?

Integrierte Mediation
Integrierte Mediation (kurz: in-Mediation) ist ein internationaler Mediatorenverband, der sich in vielen Regionalgruppen der Ausbildung, Forschung und Informationsarbeit widmet.
Link: www.in-mediation.eu

Mediator und Rechtsanwalt Helmuth Mienert gehört diesem Verband an.

Kontaktdaten

Helmuth Mienert
Mediator und Rechtsanwalt
Frankfurter Straße 24
64293 Darmstadt
Tel 06151/994151
Fax 06151/994191